MT-09
Die erste MT-09 war eine völlig neuartige japanische Maschine, die der Motorradwelt wieder echten Nervenkitzel und pure Emotion einhauchte.
Nun steht die brandneue MT-09 in den Startlöchern und wartet darauf, die Dark Side of Japan zu bereichern!
Die Ikone im Herz der Revolution
Ihr EU5-konformer CP3-Motor hält mit 889 cm³ reichlich Hubraum bereit, mit dem er auch bei niedrigen Drehzahlen kräftig durchzieht, damit die Maschine noch explosiver beschleunigt und speziell auf Landstraßen noch besser fährt. Ein technisch hoch anspruchsvoller 6-Achsen Trägheitssensor reguliert klassenführende elektronische Fahrhilfen, damit die Maschine in jeder Situation unter Kontrolle bleibt. Das Schnellschaltsystem schaltet blitzschnell hoch und stabilisiert beim Herunterschalten das Fahrwerk.
Maßgeblich für das rasiermesserscharfe Handling des neuen Modells sind das kompakte Aluminiumfahrwerk, die einstellbare Federung und extrem leichte Reifen. Wie stark die beiden 298 mm großen Frontbremsscheiben eingebremst werden, bestimmt der Fahrer feinst dosiert über einen radial betätigten Bremszylinder. Den Anspruch der MT-09 als ultimative Hyper Naked zementieren das radikale Styling der nächsten Generation und das kompromisslos unverkleidete Fahrwerk.
Auf einen Blick
- 35-kW-A2-Version ebenfalls verfügbar
- EU5-890-ccm-CP3-Motor
- Brandneuer leichter Rahmen aus CF Druckguss-Aluminium
- Design und Styling der nächsten Generation
- 6-Achsen Trägheitssensor und neigungssensitive Fahrhilfen
- Farb-TFT-Display, 3,5 Zoll
- Kompakter, bifunktionaler LED-Scheinwerfer
- Schnellschaltsystem (QSS)
- Leichte SpinForged-Felgen
- Verstellbare Federung für besseres sportliches Fahren
- Radial betätigter Frontbremszylinder
Die Ursprünge der MT-Baureihe liegen etwas mehr als ein Jahrzehnt zurück. Damals begannen Yamahas beste Designer mit der Arbeit an einem der wichtigsten Neumodelle in der Geschichte der Yamaha Motor Co., Ltd. Es sollte ein Motorrad entstehen, das bisherige Konventionen sprengte und auf radikale neuartige Weise einen drehmomentstarken Motor mit einem höchst agilen Fahrwerk vereint. Der Rest ist Geschichte.
EU5-konformer CP3-Motor mit 889 ccm Hubraum
Der neu entwickelte, 889 Kubik große flüssigkeitsgekühlte Dreizylindermotor ist leichter, schneller und stärker und produziert im niedrigen Drehzahlenbereich mehr Drehmoment. Ein neu gestalteter Lufteinlass und der Auspuff zaubern einen Sound, der das Beschleunigungsgefühl passend untermalt. Durch die neuen Einspritzdüsen läuft der Verbrennungsvorgang effizienter ab, während optimierte Übersetzungsverhältnisse und eine ausgeklügelte Anti-Hopping-Kupplung genau auf die höhere Leistungsabgabe der EU5-konformen Antriebseinheit abgestimmt sind.
Farb-TFT-Display, 3,5 Zoll
Auf dem 3,5 Zoll großen Farb-TFT-Display verfärbt sich die Balkenanzeige des Tachometers mit der Drehzahl. Außerdem empfiehlt die Anzeige Schaltpunkte und informiert über die Uhrzeit, den Tankstand, den Durchschnittsverbrauch und Wasser- und Lufttemperatur. Über die lenkermontierten Schalter kann der Fahrer bequem die Anzeige umstellen und die optionale original Yamaha Griffheizung einstellen.
Brandneuer leichter Rahmen aus CF Druckguss-Aluminium
Vollständig neu gestalteter Rahmen aus CF Druckguss-Aluminium, eine moderne Interpretation der Deltabox-Konstruktion. Steiferes Fahrwerk: bessere Rückmeldung an den Fahrer, mehr Stabilität und ein größeres Fenster für dynamisches Fahren. Optimierte Schwingenaufhängung, leichtes und schlankes Fahrwerk und entspanntere Wahrnehmung als alltäglicher Fahrpartner.
Design und Styling der nächsten Generation
Pur, unverkleidet und einfach schön: Die Hyper Naked-Baureihe bricht mit der neuartigen MT-Designsprache ins neue Jahrzehnt auf. Das minimalistische „unverkleidete“ Styling verzichtet auf unnötige Verkleidungsteile und strahlt allein mit dem Rahmen und anderen tragenden Teilen Leichtigkeit und Agilität aus. Die mechanischen Teile haben eine funktionale Schönheit, die durch die Rahmenoberfläche „Crystal Graphite“ gebührend hervorgehoben wird.
6-Achsen Trägheitssensor und neigungssensitive Fahrhilfen
Der kompakte neue 6-Achsen Trägheitssensor wurde aus der YZF-R1 heraus weiterentwickelt und reguliert die Fahrhilfen der MT-09 – z. B. das dreistufige neigungssensitive Traktionskontrollsystem , den Gleit- und Schleuderschutz, das LIFt-Vorderrad-Kontrollsystem und das Bremskontrollsystem. Mit Hilfe dieser führenden elektronischen Kontrollsysteme bleibt die brandneue MT-09 auch in unterschiedlichsten Wetter- und Straßenbedingungen jederzeit unter Kontrolle.
Kompakter, bifunktionaler LED-Scheinwerfer
Ein kompakter und optisch ansprechender bifunktionaler LED-Einzelscheinwerfer strahlt in idealem Streuwinkel ein leuchtstarkes Abblend- und Fernlicht mit weichen Rändern aus. Der einzelne Projektorscheinwerfer verleiht der brandneuen MT-09 eine Front, die klar signalisiert, dass es sich hier um ein Bike der nächsten Generation handelt. Die unverkennbare Y-Form der seitlichen LED-Positionslichter deckt sich haargenau mit der des LED-Rücklichts.
Schnellschaltsystem
Damit der leistungsstärkere, 889 cm³ große CP3-Motor seine Beschleunigungskraft voll auf die Straße bringen und der Fahrer echtes Sportmaschinengefühl genießen kann, schaltet das neue Schnellschaltsystem extrem schnell nach oben. Das Hinunterschalten geschieht weicher als zuvor. Dadurch bleibt das Fahrwerk in Kurvenfahrten stabil, und Geschwindigkeitsverringerungen fühlen sich kontrollierter an.
Leichte SpinForged-Felgen
Weil die SpinForged-Felgen 700 Gramm leichter sind als das Vorgängermodell, fällt das Trägheitsmoment am Heck 11 Prozent niedriger aus und gewinnt das Fahrwerk überragende Agilität. Dieses Plus an ungefederter Masse tut auch der Federleistung gut und leistet seinen Beitrag zu beeindruckenden 9 Prozent Einsparung beim Kraftstoffverbrauch.
Einstellbare Federung
Die vielfach verstellbare, 41 mm starke Frontgabel ist optimal auf den Charakter des kompakten hochsteifen Rahmens abgestimmt. So kann das Motorrad vorne nicht so leicht aufsteigen, es fährt ruhiger und lässt sich einfacher kontrollieren. Die Heckfederung ist mit neuen Einstellmöglichkeiten und einem überarbeiteten Kniehebel-Mechanismus bestens auf die brandneue hochsteife Schwinge abgestimmt.
1000PS Bericht
Yamaha MT-09 2021 - die dunkle Seite Japans schlägt zurück | Mehr Elektronik, mehr Leistung, weniger Gewicht. Quelle: 1000PS.at
Wird ein Erfolgsmodell angegriffen, ist der Hersteller unter besonders strenger Beobachtung. Es scheint aber, Yamaha hat bei der Neugestaltung seines beliebten Mittelklasse-Nakeds an den richtigen Schrauben gedreht.
Motor mit mehr Hubraum, Euro 5 tauglich
Das quirlige CP3-Aggregat wurde auf 889 Kubikzentimeter aufgebohrt. Dieses Kniffs bedienen sich neuerdings viele Hersteller, um die strengen Euro 5 Auflagen zu erfüllen. Was springt für den Fahrer dabei heraus? Ein Leistungsplus von 4 PS und eine Drehmomentsteigerung um 5,5 Nm. Das klingt jetzt zwar aufs erste Hinhören nicht spektakulär, aber wer den alten Motor kannte, weiß: Der Drilling war schon bisher kein Kind von Traurigkeit und mit seinen 115 PS jahrelang Referenz in der sportlichen Mittelklasse. Größter Unterschied zum alten Motor ist, dass das Maximale Drehmoment von 93 Nm bei 7.000 U/Min statt wie bisher bei 8.500 U/Min anliegt. 119 PS sind, wenn man sich die Konkurrenz ansieht ein guter Mittelwert: Triumph füllt in seine Street Triple R 118 Pferde ein und im Mattighofener Herzog 890 R werken derer 121.
Gewicht und Verbrauch gesenkt, die MT-09 wird 2021 noch agiler
189 kg vollgetankt wiegt das Mittelklasse Naked Bike, das sind 4 kg weniger als bisher. Erreicht wurde die Ersparnis durch Gewichtsreduktion am Rahmen und beim Motor. Zudem sind die Laufräder Dank einer neuen Fertigungsmethode um 700 Gramm pro Rad leichter geworden und somit laut Yamaha die leichtesten der Klasse. Wir erwarten uns durch diese Reduktion der ungefederten Massen ein noch agileres Handling als bisher. Das niedrigere Gewicht spielt neben Optimierungen an der Einspritzung auch eine Rolle für den um 9 % gesenkten Verbrauch der MT-09. Wenn jetzt manche sagen, dass ihnen das vollkommen egal ist, muss ich zumindest die Österreicher daran erinnern, dass sich sowohl einmalige (NoVA) als auch wiederkehrende Steuern (motorbezogene Versicherungssteuer) am CO2-Ausstoß und damit am Verbrauch errechnen. Die MT-09 könnte also weiterhin sehr günstig bleiben. Preise gibt es aber nicht vor Dezember.
Schwinge, Rahmen und Auspuff neu entwickelt, Lichtmaske mit Voll-LED
Sowohl am Rahmen, als auch an der Schwinge gibt es zahlreiche kleine Verbesserungen und Neuentwicklungen zu erkennen. Daneben wurde auch die Optik grundlegend überarbeitet, eines sei gesagt, wie schon bei der Vorgängerin wird das Aussehen der aktuellen MT-09 polarisieren. Auffälligste Neuerung: Die zyklopenartige Lichtmaske mit LED-Tagfahrlicht. Die Heckpartie (ebenfalls Voll-LED inkl. Blinker), wirkt dagegen relativ unspektakulär und gefällig gestaltet. Yamaha verspricht Verbesserungen bei der Ergonomie, die wir beim Pressetest im Jänner oder Februar dann hoffentlich überprüfen werden können. Keinen Schönheitspreis gewinnt die 3-1-2 Underfloor-Auspuffanlage, wenngleich wir Euro5 sei Dank auch schon schlimmere Formen gesehen haben. Für die Zentralisierung der Massen und einen tiefen Schwerpunkt ist die Position des Endschalldämpfers aber allemal sinnvoll. Alljenen die hier nachschärfen wollen, werden diverse Zubehörhersteller sicherlich bald Möglichkeiten bieten.
Die wahre Revolution der MT-09 2021 findet im Inneren statt
Elektronikhighlight an der MT-09 ist mit Sicherheit die verbaute Sechs-Achsen-IMU (eine Weiterentwicklung des R1-Moduls), die Features wie Kurven-ABS, Anti-Wheelie-Kontrolle und schräglagenabhängige Traktionskontrolle ermöglicht und die Yamaha damit in den Olymp der Helferlein hebt. Der Quickshifter wird mit einer Blipperfunktion aufgewertet. Dazu kommen Ride-by-Wire und vier Fahr-Modi, die über das neue 3,5 Zoll TFT-Farbdisplay angezeigt und über einen Schalter am Lenker gewechselt werden können. Das langersehnte Modul bietet allerdings, anders als die Konkurrenz, keine Connectivity-Funktion. Ebenso müssen MT-09 Fahrer weiterhin auf einen Tempomaten verzichten.
Voll-einstellbares Fahrwerk, verbesserte Bremsen
Das Fahrwerk war bei der Vorgängerin der MT-09 stets die Achillesferse, doch damit soll jetzt Schluss sein. Die Fahrwerksschmiede Kayaba liefert ein voll-einstellbares Fahrwerk vorne wie hinten. Die Bremsanlage an der Yamaha bietet radial verschraubte Bremssättel. Auch bei der Erstbereifung werden keine Kompromisse gemacht: Mit dem Bridgestone S22 in den Dimensionen 120/70/17 vorne und 180/55/17 hinten, vertraut man auf ein aktuelles Topprodukt.
Standgeräusch unverändert 93 dB - MT-09 auch 2021 tiroltauglich
Gute Nachrichten für das Außerfern in Tirol, ihr werdet eine Menge MT-09 übers Hahntenjoch fahren sehen können: Das Standgeräusch bleibt mit 93 dB gleich wie bei der Vorgängerin und damit unter den magischen 95 dB.
Yamaha MT-09 2021 Preise und Verfügbarkeit
Laut Yamaha werden die Preise für die MT-09 im Dezember bekannt gegeben. Im Handel sollte Yamahas Mittelklasse Hypernaked ab März verfügbar sein. Wenn die COVID 19-Situation es zulässt, darf ein Glücklicher aus dem 1000PS Büro die neue MT-09 bereits Ende Jänner oder Anfang Februar fahren.
Yamaha MT-09 SP 2021
Zur Speerspitze der Modellreihe schweigt sich Yamaha derzeit noch aus, wir vermuten aber dass es nicht allzu lange dauern wird, bis eine SP Variante nachgeschossen werden wird. Wie gewohnt wird diese mit noch feineren Komponenten, aber vielleicht auch mit zusätzlichen Features aufwarten, wir sind gespannt.
Der neue CP3 Motor in weiteren Modellen: Niken, Tracer 900, XSR 900
Ebenso wahrscheinlich aber wohl nicht mehr für heuer zu erwarten, ist der Einsatz des neuen Aggregats in den Schwestermodellen der MT-09, XSR 900 und Tracer 900. Auch die einzigartige Yamaha Niken könnte in den Genuss des neuen CP-3 Motors kommen, so sie denn fortgeführt wird.
1000PS Testbericht
Erster Test - Der geilste Zyklop der Geschichte? Die MT-09 war noch lange Jahre nach ihrer Präsentation der unbestrittene Preis-Leistungssieger des Naked Bike Segments. In letzter Zeit begann die Konkurrenz jedoch gnadenlos am Thron zu sägen. Kann die MT-09 2021 Yamaha wieder an die Spitze bringen? Quelle: 1000ps.at
Wir bewegten die sportliche Mittelklasse-Yamse im hektischen Stadtverkehr Barcelonas, im hügeligen Hinterland und auch auf der Autobahn. Am wohlsten fühlt sich der quirlige Drilling im leichten Chassis erwartungsgemäß auf der Landstraße. Flotte Wechselkurven im 2. und 3. Gang sind nach wie vor das Metier der MT-09. Auf der Autobahn hingegen fehlt ab ca. 120 km/h naked-bike-typisch der Windschutz, für all jene die sich danach sehnen, hat Yamaha mit der Tracer 9 bzw. Tracer 9 GT aber ohnedies zwei sehr reizvolle Alternativen im Programm. In der Stadt gefällt die pure Schlankheit der Maschine, die das Schlängeln durch Autokolonnen zur leichten Übung macht.
Yamaha MT-09 Test 2021 (hauptsächlich) auf der Landstraße
Die Anti-Hopping-Kupplung arbeitet leichtgängig. Daran erfreut man sich allerdings ohnehin nur im Stop&Go-Betrieb, überland nimmt einem (ab 2.200 U/Min und 20 km/h) der, neuerdings serienmäßige mit Blipper ausgerüstete, Quickshifter das Kuppeln ab. Dieser arbeitet für sich genommen zufriedenstellend, wird aber im direkten Vergleich mit der Konkurrenz zeigen müssen, ob er denen der 890er KTMs und Street Triples dieser Welt das Wasser reichen kann. Der Lenkeinschlag ist klein, was beim Rangieren negativ auffällt.
Das Fahrwerk - die ewige Schwachstelle der MT-09 wurde besser
Die vielleicht am öftesten monierte Schwäche an der Vorgängergeneration der MT-09 war das Fahrwerk, das in der normalen Nicht -SP-Version bei forscherer Gangart relativ rasch an seine Grenzen stieß. Die Fahrwerkselemente von Kayaba mit einer voll-einstellbaren 41mm USD-Gabel vorne und einem in Zugstufe und Federvorspannung einstellbaren Federbein hinten der 2021er Yamaha MT-09, arbeiten auf der Landstraße zufriedenstellend, die Grundabstimmung ist sportlich straff.
Das Federbein neigt in schellen Wechselkurven, trotzt vollends geschlossener Zugstufe, zu raschem Ausfedern. Hier würde ich also empfehlen, für den gelegentlichen Trackday-Einsatz, nach wie vor auf die SP-Variante, die wir leider bei diesem Event nicht fahren durften, zu sparen. Die Komponenten (bewährtes Öhlins STX46-Federbein und DLC-beschichtete hochwertige voll einstellbare Kayabagabel) versprechen zumindest der Papierform nach, ein deutliches Performanceplus im Angriffsmodus.
Die Bremsen der Yamaha sorgen für gewünschte Verzögerung
Einen soliden Job liefert die Nissin-Bremsanlage ab. Die 298mm Doppelscheiben vorne sorgen für vollkommen zufriedenstellende Verzögerung, ohne den Piloten mit überscharfem Initialbiss zu verunsichern. Die Bremssättel sind jetzt radial montiert. Der Bremshebel ist, im Gegensatz zum Kupplungshebel in 5 Stufen verstellbar. Am Hinterrad werkt nach wie vor eine 245 mm Einzelscheibe, die durch unauffällige solide Leistung glänzt. Unschönes Fadingverhalten konnte bei der Ausfahrt, auch bergab im hügeligen Umland Barcelonas, keines ausgemacht werden. Wie stabil die Brems-Leistung auf der Rennstrecke bleibt, wird sich weisen.
Noch sahniger - Der überarbeitete CP3-Motor der MT-09
Er war und ist auch in der Euro 5-Ausführung das Sahnestück des Motorrads: Der CP3-Motor in der Yamaha MT-09. Mit neuerdings 889 Kubikzentimetern Hubraum, einem Leistungsplus von 4 PS und eine Drehmomentsteigerung um 5,5 Nm stehen nun 119 PS bei 10.000 U/Min und 93 Nm Spitzendrehmoment zur Verfügung. In der Praxis macht sich zudem deutlich bemerkbar, dass das maximale Drehmoment in der 2021er MT-09 schon bei 7.000 U/Min, anstatt wie bei der Vorgängerin bei 8.500 U/Min anliegt. Der Motor zieht das Naked Bike ab 5.000 U/Min bis weit über 9.000 U/Min wie ein Gummiband nach vorne. Es besteht absolut keine Notwendigkeit die Gänge auszudrehen, Laune macht es allerdings schon. Diese Launen haben den Verbrauch während der Testfahrt auch knapp an die 6 Liter-Marke gebracht. Im Alltag sollten Werte zwischen 5 und 5,5 Liter realisierbar sein
Wenn man über Motoren spricht, muss man zwangsläufig auch über den Sound sprechen. Eigens aus der Musikinstrument-Entwicklung ausgeliehene Sound-Designer aus dem Yamaha-Konzern rückten aus, um dem Drilling einen harmonischen Klang zu verleihen. Hut ab, das ist ihnen allemal gelungen! Interessanter Weise klingt der CP-3 just dort am besten wo er auch am besten "geht". Einziger Wermutstropfen: Das Standgeräusch liegt mit 96 dB eine Spur über der berüchtigten "Außerfernschwelle". Ob diese sinnbefreite Regelung uns auch im Sommer 2021 wieder ins Haus steht, ist zwar noch nicht ganz klar, falls doch, ist es aber mehrfach bitter, da alle Yamaha-Modelle die von dem herrlichen Drilling befeuert werden über 95 dB liegen.
Elektronik im Überfluss an der MT-09 2021
Das Elektronikpaket inkl. 6-Achsen IMU von Bosch an der MT-09 stammt in seinen Grundzügen von der Yamaha R1 ab, wobei die Abstimmung im einzelnen doch sehr unterschiedlich ausgestaltet ist. Ein Beispiel dafür ist die in 3 Stufen verstell- und abschaltbare Lift-Control. An der R1 ist sie so abgestimmt, dass das Vorderrad möglichst viel Bodenkontakt hat, während sie in der MT-09 nur in Stufe 3 das Abheben desselben ganz unterbindet. In den übrigen Stufen ermöglicht sie unterschiedliche Niveaus an Steighöhe und Spaß ab. Für alle Stuntfahrer unter euch: Sowohl die Anti-Wheelie Kontrolle als auch die Slide- und Traktions-Kontrolle sind gänzlich abschaltbar. Beim ABS ist das nicht so, hier lässt sich nur die Schräglagenabhängigkeit deaktivieren, wem auch immer das etwas bringt. Für alle Systeme gilt, dass sie unauffällig und zuverlässig regeln. Das ABS, das bei der Vorgängerin sehr konservativ abgestimmt war, regelt nun etwas feinfühliger.
Die nummerierten Riding-Modes 1,2,3 und 4 unterscheiden sich merklich von einander. Bei der flotten Kurvenhatz hat sich Modus 2 als der goldene Mittelweg herausgestellt. Modus 1 fühlt sich digital und beinahe ruppig an, ist daher für die Landstraße kaum geeignet. Als es am Vormittag kalt (6 Grad) und feucht war, kam Modus 3 gerade recht, der die MT-09 direkt sanft werden lässt. Der leistungsreduzierende Modus 4 kappt die Maximalleistung der Yamaha und spricht noch sensibler an, was bei der Testfahrt glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt erforderlich gewesen wäre. Ride-by-Wire ist natürlich an Board, wobei der Tempomat der SP-Variante vorbehalten bleibt.
Sitzposition, Soziuskomfort und Ergonomie
Yamaha hat die Sitzposition im Vergleich zur Vorgängerin spürbar überarbeitet. Der Lenker ist nun 15 mm höher positioniert. Man hat nun eher das Gefühl in als auf dem Motorrad zu sitzen. Da nicht jeder Pilot gleich gebaut ist, kann man an der 2021er MT-09, sowohl die Position des Lenkers (9 mm vor und 4 mm hinauf), als auch die der Fußrasten (14 mm hinauf und 4 mm nach hinten) nach den persönlichen Vorlieben adaptieren. Die Sitzbank selbst ist auf der Standard-Variante, wie schon bei der Vorgängerin etwas lieblos designt, hier schielt man doch recht schnell neidisch auf die fein abgesteppte Ausführung der SP-Variante, oder die Comfort-Sitzbank aus dem Zubehör. Diese sollte, wie der Name schon sagt auch erhöhten Komfortansprüchen gerecht werden, während der Standardsitz nach einigen Stunden am Bock den Hintern vor Herausforderungen stellt.
Die Sitzhöhe liegt bei 825 mm und damit 10 mm höher als beim vorherigen Modell. An den Tank anschließend ist die Sitzbank aber verhältnismäßig schmal, sodass die Schrittbogenlänge des Fahrers nicht allzu lang sein muss, um sicheren Stand zu gewährleisten. Zu zweit lässt es sich auf der MT-09 für kürzere Strecken ganz gut aushalten, die Zuladung von beachtlichen 225 kg lässt auch zwei ausgewachsene Kerle Platz finden. Allerdings ist der Kniewinkel der Sozia/des Sozius sehr spitz und die Schlaufe an der man sich festhält quasi unbrauchbar. Für 2er-Ausritte empfehlen sich aber ohnedies andere Modelle aus Yamahas Stall.
Display Yamaha MT-09 2021 - endlich TFT, endlich Farbe
Spät aber doch hält nun also auch in die MT-09 ein TFT-Farbdisplay Einzug. 3,5 Zoll Diagonale sind heutzutage nichts mehr zum Angeben, aber zumindest die Ablesbarkeit ist ohne Tadel. Die Menüführung über Scrollrad gelingt nach kurzer Eingewöhnungsphase ohne große Mühe. Eine etwas größere Darstellung ließe Einstellungswechsel während der Fahrt allerdings noch leichter zu. Ein nettes Feature ist der sich mit steigender Drehzahl farblich ändernde U/Min-Balken. Es gilt: Ist er grün, macht der Pilot alles richtig. Erst jenseits der 9.500 Umdrehungen färbt sich die Anzeige orange und mahnt zum Gangwechsel. Unter 5.000 Touren sind die Balken weiß.
Fahreindrücke MT-09 2021 Landstraße
Die MT-09 bietet mehr denn je ein unfassbar brachiales Aggregat in einem beinahe magersüchtiges Chassis. Das fehlende Gewicht kommt dem ambitionierten Piloten beim flotten Umlegen ebenso zugute, wie beim späten Anbremsen und beim gnadenlosen aus den Ecken feuern. Der 3-Zylinder ist ein Freudenspender erster Güte, daran ändert sich auch 2021 nichts. Ergonomisch ist zudem definitiv ein Schritt nach vorne gelungen. Durch die überschaubare Schrittbogenlänge auf der einen Seite und die adjustierbare Fußrasten- und Lenkerposition auf der anderen Seite, passt diese MT-09 kleinen und großen Piloten besser als je zuvor. Die sportlichen Bridgestone S22 in den klassentypischen Dimensionen 120/70/17 und 180/55/17 als Erstausrüstung passen herrlich zu dem quirligen Naked Bike und runden die Performance optimal ab.
Optik, Zubehör und Farben Yamaha MT-09 2021
Eines vorweg, so abgedroschen es auch klingen mag: Die Bilder werden der Erscheinung der MT-09 in natura nicht gerecht. Die Maske kann man mögen, oder auch nicht, Fakt ist, dass die Lichtausbeute im Dunkeln (wir sind bei der Testfahrt u.a. durch eine kaum beleuchtete verlassene Messehalle gefahren, siehe Fotos) deutlich besser ist als bei der Vorgängerin. Zudem ist die Front, hat man einmal im Sattel Platz genommen ja nicht mehr zu sehen. Der Rest des Motorrads ist optisch durchaus gefällig gestaltet, das schlanke Heck ist besonders gut gelungen. Die Verarbeitungsqualität und Lackierung ist ansprechend. Die einzigen echten Kritikpunkt stellen die seltsam anmutende Positionierung der Hupe und die, durch die minimalistische Maske nicht versteckten, Schläuche und Kabel an der Front dar.
Natürlich schiebt Yamaha einiges an Originalzubehör für die MT-09 mit an den Start. Wie gewohnt gibt es verschiedene Packs, die eine Reihe an Teilen sinnvoll miteinander kombinieren. Im Angebot gibt es unter anderem das Urban Pack, das Travel Pack und das Sport Pack.
Verfügbarkeit Yamaha MT-09 2021
Die Yamaha MT-09 wird für das Jahr 2021 in folgenden drei Farbvarianten verfügbar sein:
- Storm Fluo (rote Felgen)
- Tech Black
- Icon Blue (blaue Felgen)
Technische Daten
Fahrwerk
- Rahmenbauart
- Brückenrohrrahmen
- Lenkkopfwinkel
- 25º
- Nachlauf
- 108 mm
- Federung vorn
- Teleskopgabel
- Federung hinten
- Schwinge, Zentralfederbein
- Federweg vorn
- 130 mm
- Federweg hinten
- 122 mm
- Bremse vorn
- Hydraulische Doppel-Bremsscheiben, Ø 298 mm
- Bremse hinten
- Hydraulische Einzel-Bremsscheibe, Ø 245 mm
- Reifen vorn
- 120/70 ZR17M/C (58W) schlauchlos
- Reifen hinten
- 180/55 ZR17M/C (73W) schlauchlos
Motor
- Motortyp
- Flüssigkeitsgekühlt, 4-Takt, 4 Ventile, 3-Zylinder, DOHC
- Hubraum
- 890 cm³
- Bohrung x Hub
- 78 x 62,1 mm
- Verdichtung
- 11.5 : 1
- Leistung
- 87,5 kW (119,0 PS) @ 10.000 U/min
- Drehmoment
- 93,0 Nm (9,5 kg-m) @ 7.000 U/min
- Schmierung
- Nasssumpf
- Kupplung
- Ölbad, Mehrscheiben
- Zündung
- Transistor
- Startsystem
- Elektrisch
- Getriebe
- sequentielles Getriebe, 6-Gang
- Sekundärantrieb
- Kette
- Benzinverbrauch
- 5.0 L/100 km
- CO2 Emission
- 116 g/km
- Gemischaufbereitung
- Benzineinspritzung
Tags: hyper naked